Der Finisher im Kreuzverhör…

Einen lächelnd sonnigen guten Tag Euch Allen… Für den heutigen Blog habe ich im Freundeskreis dazu aufgerufen, bis zum Zugspitz-ULTRA noch neugierige Fragen für eine Art Interview zu stellen… Hier das maazel`sche Ergebnis – Habt` Spaß damit…

 

 

Maggie: (alte Schulfreundin)

Ist der Ehrgeiz zum Sport so stark geworden, als Du damals – so ca. mit 20 – nicht ganz so schlank warst? Und…. Glaubst Du, dass die Ausschüttung der Endorphine mit ein Grund ist zum Extremsportler-Dasein?

Maazel:

„Nicht ganz so schlank“ bin ich immer noch… Und werde es wohl auch NIE! Allein mein mutant-artiger Mountainbike-Oberschenkel wiegt so viel, wie manch` kompletter Oberkörper eines sehnigen Läufers! 🙂 Klingt komisch, is` aber so.

Mit 20 war ich aber noch „jugendlich“ fit und schlank – da bin ich ja grad mit der Polente-Ausbildung fertig gewesen…
Die Phase, die Du beschreibst, war nach meinem ersten Kreuzbandriss ca. 2004 und danach (ca. 25 Jahre). Da hat mich unser – nennen wir ihn *gemeinsamer Bekannter* – im Freibad als Fettfred gehänselt… Heute würde ich IHM vermutlich in jeder Sportart (bis auf Baseball) den Allerwertesten versohlen! 😉

 

Maggie:

Genau diese Zeit meine ich.

Ich wusste nicht mehr, wie alt wir ca. waren… (Anm. d.Red. – Wir kennen uns quasi seit dem Kindergarten) Und… Natürlich bist du schlank – nicht schlank sind Menschen mit Übergewicht.

Maazel: – Ja eben drum – mein BMI betitelt mich latent als „adipös“ 🙂

Vor dem Kreuzbandriss war ich lange viel sportverstrahlter, als heute… ich habe dort neben dem Job 2-3 tägliche Einheiten eingeschoben und wollte zu den Spezialeinheiten. Dann kam der Ski-Crash bei der „letzten“ Abfahrt in Sölden! Gut, mit Bänderriss im Knöchel Ski zu fahren war vielleicht auch nicht meine beste Idee damals…

Die Endorphin-Ausschüttung ist schon wichtig, würde ich sagen, aber die geht auch vorbei… Und so wirklich als *Extremsportler* würde ich mich selbst natürlich nicht betiteln… Da definiere ich noch viel krassere Typen mit und sehe mich da eher als arg otto-normal. In meinem Kopf ist einfach nur genug kaputt, um derartige Wettkämpfe zu bestreiten…

 

Dörte: (beste Freundin)

Wann ist denn dieser 100km-Lauf genau?

Maazel:

Freitag in dieser Woche ist Abfahrt – Ist quasi fast so weit. Während Euer Fight-Event samstags vorbei ist, bin ich ungefähr bei "Halbzeit" und ihr könnt` mal an mich denken.

 

Dörte:

Ach Du sch**** – ich dachte, das wäre erst in ein paar Wochen. Pass` bloß auf Dich auf da oben.

100km !!! (im Beisein anderer Trainingsfreunde) Du bist komplett wahnsinnig. 100km !!! immer noch kopfschüttelnd…

 

 

Dieter: (Fazzebukk-Sportler)

 

Auch mein Kadaver (Pseudonym für Körper) schreit im Moment wegen dem Streak und so – bin im Moment bei 560 Tagen mit immer noch Schnitt 7km/Day.

Würde gerne mehr über Deine Vorbereitung erfahren und Ernährung während der Trainingsläufe und beim Ultra. Will dann auch mal demnächst auf den Langen??!
Maazel:

560 Tage streaken – Du kannst doch nicht alle beisammen haben… 😉 Aber zu Deiner Frage – Meine Vorbereitung an sich war ein 12-wöchiger Rahmen-Trainingsplan, der auf der ZUT-Seite empfohlen wird und mir auch von anderen „Ultra`s“ ans Herz gelegt wurde. Dieser beinhaltet vor allem lange langsame Läufe und gut viele Höhenmeter.

Vor allem durch die Geburt meiner Tochter Anni, aber auch durch meinen Trotz, zu gern auch andere Dinge, wie Radeln, Tae Bo, LA BoxXing oder ähnliches ins Training einzubeziehen, habe ich diesen Plan aber nur zu vielleicht 55% eingehalten bzw. mich danach gerichtet.

Meine längeren Läufe habe ich aber alle mit Gepäck und meinen geschnürten 3kg Mehl im Rucksack durchgezogen und auch mal Stöcke zum Testen mitgehabt… Das war`s auch schon eigentlich…

Ernährungsmäßig achte ich nicht auf sooo viel, weil ich selten Probleme damit habe… Also gesund und frisch kochen gehört bei uns daheim eh zur Grundbasis…

 

Unterwegs wird für mich nur elementar sein, dass ich die Trinkversorgung beachte! Ich trinke lieber 2-3 Liter mehr, als viel zu futtern. Ansonsten hatte ich im Training mal `n Dextro-Plättchen in old-school am Start. Beim ZUT selbst greife ich dann wohl auch zu Gewohntem, wie Bananen oder anderes Obst. Vielleicht mal ein powergeladenes Weingummi…

 

GEL-Fan bin ich gar nicht mehr – schon gar nicht, nachdem ich beim München-Marathon 2012 wg. einem Ekel-Gel fast ein Bäuerchen gemacht hätte… 🙂

 

 

Zu guter letzt Michael: (Freund und dienstlicher Kollege)

Maazel, wovon träumst Du nachts,

trippelnd in der Startaufstellung stehen, darauf hoffen, dass Sekunden nicht wie Stunden vergehen und dass Dein Körper genug Adrenalin nachproduzieren kann, damit für die ganze Distanz ausreichend vorhanden ist?

Runners High mit Panoramasicht am Scheitelpunkt der Strecke und Ueli Stecks (Speedkletterer) warnende Wort vor der größeren Gefahr des Abstieges / Gefälles?

— dem Kick beim Zieleinlauf, jubelnde Zuschauer, die Präsentation der lang einstudierten Jubelpose?

Maazel:

Strebi, Du Freak – Du hast Dir echt Gedanken gemacht… Leider muss ich Dich enttäuschen, da ich kein echter Träumer bin. Also bewusst zumindest. Mir schwirren schon mal selten Gedanken der Nacht durch den Kopf, aber selten etwas, dass mich beschäftigt – ich glaube, da träume ich tagsüber von ganz allein aktiver! 😉 Vielleicht fehlt nachts auch die Zeit…

Ansonsten wäre eine Variation aller 3 Gedankenspiele ein echtes Highlight:

Genug trippelndes Adrenalin für die ganze Distanz im Runners High, Obacht im Gefälle und ein Zieleinlauf, bei dem hoffentlich überhaupt noch ein Zuschauer vor Ort ist und nicht schon alles abgebaut. 🙂

 

Mein eigener WunschTRAUM wäre noch, unterwegs nur mit Harnen auszukommen… Finch am Berg??! Ich kann`s mir persönlich unmöglich vorstellen… Wenn Du verstehst, was ich meine…

 

Micha noch mal:

Hast Du Schiss vor dem entstehenden Vakuum nach dem Lauf? Besteht noch Steigerungspotential oder anders herum – ist das Dein „Abschiedslauf“ in Richtung Casa Familia.

Maazel:

Ein Vakuum wird es kaum geben. Beim Berlin-Marathon Ende September wollte ich nicht trödeln und evtl. mal auf PB trainieren, The Race, mein 1. Urbanathlon in Hamburg und bald auch schon wieder ToughGuy in England stehen ja wieder auf dem Plan… Und in Sachen ULTRA gibt es noch soooo viele faszinierende Läufe, dass ich fast schon hoffe, dass es mich nicht so anfixt, wie bis dato die „Höher-Schneller-Weiter“- Geschichten, die ich probiert habe…

Und in Richtung Familie schließt in meinen Augen der Aspekt Papa sein und aktiv am Großwerden der eigenen Tochter teilzunehmen die Sportlichkeit und teils auch Wettkämpfe nicht aus. Dies` Jahr kommen Anni und Mutti ja auch ab und an zum Support schon mit…

Allen Beteiligten VIELEN LIEBEN DANK für die unverblümten Fragen!! Hat Laune gemacht, darauf einzugehen…

 

 

Mein aktueller Stand der Dinge:

 

Nur noch 5 Wochentage inkl. heute bleiben, um die Blessuren vom gestrigen Harzer Keiler Run (34. Platz mit Halbgas) inkl. der Rumpelhüfte in den Griff zu bekommen… Aber ich habe richtig Bock und bin guter Dinge… auch wenn aktuell für den ZUT-RaceDay sogar wieder Schnee angesagt ist bis in die Nacht…

Habt` eine sonnige Woche & bleibt` (run-)HAPPY… Danke für Euren Support! In Liebe – Euer Maazel

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