Zerstört, aber glücklich!

Hervorgehoben

So betitelte ich meinen ersten Post letzten Sonntag und liege damit auch heute noch komplett richtig! Was kratzen schon ein paar Blessuren über 3-5 Tage am eh meist Kummer gewohnten Kadaver??! Wenn DAS RESULTAT so was von STIMMT!!

Ein paar wenige Tage „Verarbeitung“ wollte ich mir einräumen, bevor ich hier ein paar Zeilen in die Tastatur hacke. 

Zu viel auf einmal war es tatsächlich, was da am letzten Samstag und in den Stunden drumherum auf mich eingewirkt hat – und auch gleichzeitig ein Stück weit abgefallen ist…

Aber zurück auf Anfang:
Den Freitag vor dem Trinkwasser10tausender hatte ich mir bewusst frei genommen. So konnte ich morgens die Kids versorgen und wegbringen, noch in Ruhe eine Runde mit Edda drehen und dann die ganzen Komponenten abarbeiten, die auf meiner ja bereits seit 4 Wochen parat liegenden TO DO-Liste notiert waren. 

Die Liste war nicht übel, wenngleich die „Pause“ nach der krankheitsbedingten Absage nicht nur gut tat. Jedes Wochenende seit Ende August hatte gutes Wetter parat – ja komplett niederschlagsfreie Samstage jenseits der 20 Grad waren dabei.

Und was war nun angesagt??! Riiiichtig: Eine Nacht mit Dauerregen und temperaturmäßig teils bis runter auf 8 Grad. Der Herbst ist da! Grundsätzlich natürlich egal, aber 1-2 Jäckchen mehr einpacken könnte vielleicht helfen, hieß es beim Packen.

„Vorschlafen“ war natürlich total obsolet und nicht durchführbar. Ob der Wind nun unsere Eiche vor der Tür herbstlich hämmernd „enteichelt“ hat oder die Dachdecker nebenan aktiv waren. Es ging halt einfach nicht… 

Also weiter artig die Versorgung & Wäsche gepackt und alle Elektro-Geräte, wie Schaltung, Lichter, Tacho & Co. befüllt und sämtlichen Klimbim parat gelegt… 

Ich konnte mich über den Tag aber irgendwie nie komplett dagegen wehren, dass die Nervosität stieg. Eine Art „Lampenfieber“ mit köchelnden Wangen kam auf und ich wurde nach und nach „hibbeliger“. 

Und so entschied ich mich, gg. 18-19 Uhr, schon mit dem WoMo Richtung Event-Location aufzubrechen. Ob ich den Irrglauben hatte, doch noch etwas zu schlafen oder ich Bedenken wg. des Parkplatzes hatte, ich weiß es gar nicht mehr genau.
Jedenfalls war ideales Parken innerhalb von 2min. erledigt – sogar direkt unter der Brücke. Und Schlafen?! Wieder zero – allein schon wg. der Akustikmischung Wind, prasselnder Regen und Fahrzeugverkehr. 

Und weil der ortsnahe Ballspielverein zunächst mäßig gegen Bochum startete, kam auch mein Freund Günsen (Tobi) mit seinem WoMo gg. 22 Uhr schon dazu. 

Ein bisserl ablenkendes Quatschen tat gut und schon war die restliche Zeit schnell dahin. 

Punkt 00:00 Uhr standen Tobi und ich an der Straße. Es konnte losgehen… Kai (vorher im Stadion) war noch nicht da, stieß aber in Kürze hinzu. Der Regen war etwas weniger geworden, aber es war noch knackig windig und tatsächlich ziemlich kalt. 

BÄMMMM – Start! Dann will ich endlich mal!
Die ersten 2-3 Anstiege fühlte ich mich, als würde ich „überkochen“ – heiße Wangen, puchernder Kopf… ich grübelte, ob ich zu warm angezogen war oder zu fix anfuhr.
Zum Glück legte sich beides wieder. 

Denn es wurde fies, richtig fies und kalt. Aber siehe da – die ersten „FANS“ trafen in der Dunkelheit ein – Melanie und Dennis schauten nach dem BVB – Spiel kurz vorbei und feuerten mich gg. 1 Uhr nachts kurz an. Richtig geil. Tobi ließ mich symbolisch ein paar Scheine in die Spendenbox werfen. Ich lächelte und freute mich. 

Ein Stündchen später war es der unermüdliche Führti, der im T-Shirt da stand und auch klatschte und mich anfeuerte. 

„Alter, es ist ca. 2 Uhr – Was zum Teufel machst Du hier bei dem räudigen Wetter??!“
Es regnete nämlich doch wieder. Umgekehrt lächelte ich wieder und freute mich. Was für tolle Gesten schon jetzt… 

Stunden und weitere Anstiege sammelten sich… Mein Trainingsrichtwert waren ca. 20-22 Anstiege in 4 Stunden. Das konnte ich relativ gut halten. Trotz Sicht und Witterung. Die Anstrengung machte Bock, es war eine Art Flow… Aber:

Ich musste früh meine durchsichtige Brille absetzen, weil Pfützen-Rinnen, Scheinwerfer und Co. zu viele Reflexionen erzeugten. Das war mir in den Kurven zu brisant. Bergab war`s tatsächlich unangenehmer, als „in Ruhe“ berghoch. Auch die ganzen Lieferwagen, die ab 3 Uhr die Syburg hochgehämmert kamen, erzeugten gewisses Unbehagen, allein durch ihr Fernlicht.

Zwischenziele sind ja immer wichtig. Und so war es nicht mehr lang bis zum 1. Support von Schango. Der geniale Irre und obendrein ultraverlässliche Kerl hatte sich für 5 Uhr angekündigt. Und sein Auto war gefühlt um 4:57 Uhr pünktlich da und er saß einen Anstieg später schon neben mir auf seinem Rad. 

JETZT ging es bergauf. Also ja die ganze Zeit, aber gefühlt nun auch so richtig. 

5 Stunden ganz allein waren ein echtes Päckchen. 4 Wochen vorher wäre es vermutlich weitaus wärmer gewesen und „gleich fast hell“… aber was nützt das Hadern im Nachgang… 

Ich fuhr ja JETZT! Und wo ein Andi Schang war, da waren auch Melle und Heinrich nicht mehr weit. Die nächsten Mitfahr-Supporter räumten ihrer Räder aus dem Auto und fuhren direkt los, obwohl es immer noch dunkel war. 

Man konnte etwas quatschen, sich ablenken, teils richtig dummes Zeug von sich geben… Herrlich. Klar, Tobi und Kai „vorher“ waren ebenso wertvoll und wichtig für mich – aber die beiden „Zuckersüßen“ saßen halt selbst totmüde unten im Campingstuhl, eingewickelt in Schlafsäcke und Mützen und hatten 2-3 Bier getrunken. 

Sie versuchten dann auch beide, sich kurz hinzulegen… (ebenso untauglicher Versuch, wie bei mir vorher) 

Nächstes Etappenziel für die Rübe: der Sonnenaufgang. 
Das Wetter meinte es bis dahin 1-2 Stündchen etwas gut mit mir, mit sternenklarem Himmel und endlich mal ohne Regen. Meine Füße spürte ich seit ca. 1 Uhr trotzdem nicht mehr. Zu kalt, zu nass, zu langweilig, whatever… 

Melle und Heinrich fuhren mit bis ins Helle und hatten Anschlusstermine. Trotzdem war`s sehr fein mit ihnen – allein schon wegen Heinrich`s eigener Erfahrung, mal selbst 55 Syburg-Anstiege für 5000hm gemacht zu haben… 

Andi „verließ“ mich erst, als andere Begleiter zum Mitradeln eintrafen. Mein Schwager und sein Kumpel Stefan „versuchten“ 2-3 Anstiege und halfen in der Dämmerung mit ihren Leuchtjacken. Und Schorsch war sehr früh an der Strecke. Schorsch ist nicht nur selbst für „Cycle4Water“ und well:fair unterwegs, er hatte auch einen „Straßenkünstler“ in Petto, der quasi das ganze Segment mit Tags verziert hat. Wie GEIL bitte??! 
Wir hatten vorher noch gewitzelt über die alten „Ulle“-Schriftzüge der Deutschland-Tour…

Jetzt stand überall „GO GO GO Maazel“ und „10.000hm“ 
Meine Laune stieg, auch weil ich langsam aber sicher Richtung Halbzeit unterwegs war.
Um 9:44 Uhr fotografierte ich den Hightech-Zähler und den Tacho bei 53 Anstiegen mit 5007 Höhenmetern. Voll im Soll – trotz 2-3 mal Pullern. 

Nächster Push für Körper und Geist waren weitere Mitstreiter und natürlich JANA.
Rauno war nun mit auf der Strecke und auch Sven Wies schaffte es aus Duisburg trotz eigener Blessuren, sein Versprechen zu halten. Zudem war „Steffi“ Rengelink mit da, auch ein total positiver lieber Kerl, der selbst Triathlon macht und weiß, was „sich Quälen“ bedeutet… 

Meine Frau Jana übernahm von nun an den Part, nahezu jeden Anstieg zu fragen, ob ich etwas brauchte und reichte es mir dann (teils unter Einsatz der eigenen Gesundheit *faststurz*) – Außerdem wechselten wir nahe der Halbzeit einmal komplett die Grundwäsche in Sachen Oberbekleidung. Neue Odlo-Base, neues Trikot, andere Jacke, frische Mütze unter den Helm.

In Sachen Handschuhe soll schon jetzt gesagt sein, dass ich über den Tag 3 Paar an hatte, aber sehr wahrscheinlich in der falschen Reihenfolge… sprich die ersten beiden dünnen Paare waren früh beide „durch und nass“ und zudem dauerhaft kalt. 

Darum hatte ich meine Aktivitäten in Sachen Handystream o.ä. auch früh aufgegeben und das Handy einfach meiner Frau zugeworfen. Meine Pfoten waren einfach dauerunterkühlt und konnten kaum greifen. Die Fingerkuppen sind auch nach Tagen noch taub und „frisch“…
Aber wie schon in der Einleitung verbaut: watt soll`s, wa?! 

Da fällt mir ein. Seit dem Tageslicht hatte ich wieder eine Brille aufgesetzt – was offensichtlich auch an der Zeit war, weil meine vertränten, knallroten Augen schon etwas unterlaufen waren vom Regen und Wind. Letztendlich sah es ein Stück weit aus, wie eine frische Botox-Behandlung mit schlechtem Resultat… 😉

https://www.bike-x.de/blog/mit-dem-rennrad-spenden-sammeln (Roadbike-Artikel)

Die Stunden über den Tag vergingen in der matschigen Birne, wie im Zeitraffer…
Ich spürte grandiosen Support unten am Wendepunkt, wo sich an der mittlerweile professionell eingerichteten „Verpflegungsstelle“ meine Schwester (noch mal) mit Schwager, meine Eltern, die liebe SchwieMu, später unsere Kinder und unzählige gute Freunde wie Patti & Kai (ILD!) eingefunden hatten, um mich anzufeuern, zu klatschen und zu helfen, Dinge zu reichen oder sich einfach mal wieder selbst untereinander auszutauschen.

Die Kutscherstuben-Gang der Familie Fromme war bis auf Mama Regina irgendwie komplett mal da, der kleine Pepe besuchte mich mit seinen Eltern Luze & Krone, genauso wie Lotti und Vanessa mit Björn, Luca und Roxy mit Tim, Marion und Padavan Tom, die wunderbare Eva und und und… Ein Community-Event pur! Mit ganz viel Herz!
(Und man möge mir nachsehen, wenn ich im Vorbeifahren jemanden übersehen habe oder hier grad vergessen habe.)

Der Wahnsinn und ich bin einfach nur froh, solch` liebe Menschen an meiner Seite zu wissen! Das Gefühl war und ist nach wie vor unbezahlbar! Und soooooo wertvoll. 

Wie der Bike-Support von Franzi, dem bis Samstag wildfremden Christopher aus Hemer,
die Unterstützungseinheiten 2 + 3 von Maschine Andi Schang, Stella, Günsen, Max und Tom, Axel und/oder der „Lange“, in dessen Windschatten 2-3 Abfahrten ein echtes Fest waren…
Der weiß, wie Domestike geht. Oder dem „Lauf-Supporter“ Stefan – was ein Typ – parallel zu UNS Radlern`, das Segment zig mal hoch und runter auf den Füßen… Hammerhart. 

Und zum Ende hin dann diese irre Combo von Laufsport Bunert, die erst ihre dicke Musikbox als Überraschung in den Büschen versteckt hatte und dann Aufstieg um Aufstieg mit anderen Mottos und Gimmicks zu geiler Techno- und Spaß-Mucke fürs` Anpushen gesorgt haben. Glorreich, einfach glorreich! Alle 4 selbst Sportler durch und durch wussten die Jungs genau, was bei den Anstiegen 95+ noch zählt und wichtig ist… 

BUM BUM BUM… Oberkörper frei und Attacke. 

Schango passte auf mich auf, wie ein Bodyguard, mal 50m weit weg, ab Anstieg 103 dann endlich näher, aber IMMER DA! 😉 Er fuhr selbst an dem Tag locker die Hälfte mit, vorsichtshalber ganz ohne Handschuhe… 

Bei 9380hm kurzer Schreckmoment – der Edge war leer – sprich der Tacho. 

Kurz durchgeatmet, habe ich die Uhr am Handgelenk angeschmissen und Günsen unten kurz gebeten, den Tacho zu laden. Den letzten 3 Mitfahrern (Tom, Max und natürlich Schango) rechnete ich immer wieder vor, dass es noch X Anstiege und „ein bisschen“ wären und wir „ES“ nach Kilometern zu Ende fahren würden, weil die Höhenmeter erst im Ziel feststünden.
28km Rest, um sicher zu gehen, also 7x rauf und 7x runter – Das passte zumindest auch zum Zähler, der schon auf 100 stand…

Den Tacho trugen wir wie einen HEILIGEN GRAL von Hand zu Hand und schauten, ob es reicht… (Günsen sooo geil… Verstand, Herzblut, Empathie, Spenden über 555€ – welch` großartiger Typ!!! – LIEBE ICH) 

Und JAAAAAAAAAAAA + 649hm ergibt insgesamt: 10.0039 hm! FINISH! 

Konfettikanone, Pippi in den geschwollenen Augen, warme Wäsche, Aufräumen, Bier… 

Und der DANK an ALLE, die in irgendeiner Form beteiligt waren. JEDE HILFE HILFT sage ich ja immer wieder… ob nun in den 3 Ländern in Ostafrika, die wir mit der Aktion unterstützen – oder durch das ganze TUN bei mir vor Ort, beim Mitfahren, Mitfiebern, Mitlächeln und mehr…
Einfach unbeschreiblich schön. Da werden Blessuren auf rund 430km zur Nebensache!

(Um 20:42 Uhr fuhr ich unser WoMo nach Hause – ich wollte nur noch heiß duschen und irgendwann, nach Pizza & der Heineken-Lieferung von Benni, ins Bett – nach nunmehr über 42 Stunden wach!)

Und GEMEINSAM WIRKEN schlägt sich durch die 250€ in der Spendenbox und den unzähligen tollen Spenden auf dem Event-Link wieder: 

Aktuell stehen WIR nämlich bei 11.801,09€ – Ich könnte glücklicher nicht sein… 

Und LIEBE EUCH ALLE von Herzen für Eure Unterstützung. DANKE DANKE DANKE

Auf ein Neues – in 18 Monaten oder so… 😉  Euer Maazel 

https://p2p.n2s.ngo/trinkwasser-10-tausender

500 für die N2S – „Trash & Grimme“

Es ist vollbracht!
Das 5. „große“ Spendenprojekt für die Neven Subotic Stiftung meinerseits ist seit gestern offiziell beendet.

LINK zum LIVE-STREAM

Was mit den ersten Gedankenspielen quasi begann, als mit dem 1. Lockdown und der Ziellinie meines 266km-Laufs „für Papa & die N2S“ das letzte Projekt endete,
wurde über den Jahreswechsel eine fixe Idee & letztendlich mit Februar/März ein echter PLAN.

Und JA – auch jetzt „rattert“ die maazel`sche Hamsterrübe tatsächlich schon wieder, was man denn noch so in Angriff nehmen könnte…

Aber zurück auf Anfang –
Ein Jahr keinen BLOG zu Papier zu bringen oder überhaupt nur zwei längere Text-Beiträge die letzten zwei Jahre zeigen ja „nur“, wieviel Herzblut ich auch kopftechnisch in die Äthiopien-Reise 2019 und den Halb-Deutschland-Lauf zu Ehren meines Vaters 2020 gesteckt habe.

Dazu diese Pandemie-Geschichte, die sogar mich – vermutlich wie jede*n aktuell – etwas #mütend macht, wenngleich ich denke, dass wir seit meiner Laufrückkehr letztes Jahr im März eigentlich ganz geil damit klarkommen.

Wir sind oft an der frischen Luft – hatten einen tollen Sommerurlaub inkl. der lang erträumten Drei Zinnen – und versuchen grundsätzlich immer, das Beste aus allem zu machen.
Aber damit soll es auch gut sein mit Covid-19…

Irgendwann Richtung Herbst/Winter wurde jedenfalls mein Training wieder mehr –
ansonsten waren letztes Jahr ja nur der eigene lange Lauf und zwei kleine, aber super organisierte 10km-Wettkämpfe im Bereich Phönix-West bzw. eine virtuelle Geschichte vom Challenge Roth angesagt –
und so radelte ich fast jeden Monat über 1000km im Keller (aka PainCave) auf Zwift und nach über 300 (!) Rennen dort wollte ich neue Sachen ausprobieren. –> (siehe Zwiftpower)

Also bin ich an Nikolaus erst mal ein sogenanntes vEveresting über 12 Stunden mit eben diesen Höhenmetern des Mount Everest (8,5 x Alpe du Zwift) gefahren – Kerr, war ich AUF – wobei ich tatsächlich doch nur die Hälfte der 209km im Sattel saß –
bergab kann man den Avatar nämlich allein rollen lassen und sich umziehen, was futtern & kurz aufs Klo usw. – Klingt komisch – ist aber so.

Etwas anders wurde die Geschichte, um die es vergangenen Samstag ging:

Inspiriert durch Sebastian Trimborn, der quasi als Vorlage galt, kam auch bei mir die Idee, 500km am Stück in die virtuelle Zwift-Welt zu fräsen. Nicht draußen, weil ich wegen Corona grad keinen Bock hatte, um mit dem Zug an einen Start-Punkt zu kommen, durch Deutschland zu cruisen. Und auch die Schlafplatzsuche wäre wohl noch schwieriger, als eh schon bei dem Teil im März 2020, als erst „alles begann“. Ihr wisst` schon… 🦠

Zu „leicht“ sollte die – nennen wir es neumodern Challenge – aber auch nicht werden.
Weil „einfach“ kann ja bekanntlich jede*r. Also beim Sebastian ein Stück mitgefahren, selbst bei ein paar 100km-Trainings hin- und her getestet und weiter gegrübelt.
Kurz Revue passieren lassen, was mit Ötztaler und Ruhrtalradweg mim Gravel bis dato die längsten Rad-Geschichten waren. Noch die 4-6 Radeinheiten beim Langdistanz-Triathlon grob dazu sinniert.

Jepp – passt!
Verdoppelste einfach Deine „persönliche Bestweite“ von ca. 242km und rundest halt auf –
so zumindest mein verkürztes Gedankengut.

Und damit Deine Motivation gaaaaanz weit oben bleibt, mach` doch wieder ein Spendenprojekt für sauberes Trinkwasser & die Neven Subotic Stiftung aus dem Ganzen.
Dann klappt das schon.

Zack – Ende der Brainstorming-Geschichte! Pragmatisch kann ich gut. 😉

Lange Rede, kurzer Sinn – als obendrein klar wurde, dass unser diesjähriger Ski-Urlaub in der 2. Heimat Ötztal (sehr wahrscheinlich 2 traumhafte Wochen für Toni & mich) leider nicht stattfinden konnte, wusste ich spätestens Anfang März:

Ich fahre 500km Fahrrad auf Zwift – für die Stiftung. So schnell, wie möglich und in einem durch, nach Möglichkeit in 40er-Schnitt oder schneller – je nach Support…

Und so entstand eine Geschichte, die im YouTube – Livestream – Chat laut Casbaah irgendwo zwischen „Trash TV und Grimmepreis“ anzusiedeln ist.

Anfangs wollte ich gar nichts live berichten, aber dann habe ich 2-3 Vorlagen gesehen (Trimborn, Jendrusch & Co.) in denen ich mir zumindest grob vorstellen konnte,
zumindest „mal ON“ zu gehen & aktuell zu zeigen, was grad so „Stand der Dinge“ ist…

Gut, diese mal AN und mal AUS ist bei einem Stream gar nicht so einfach, weil man dann mehrere Links anbieten müsste – tatsächlich gefühlt ultrakompliziert und für mich als der geborene Endanwender eher schwierig und mit einfacher YouTube-Lizenz kaum denkbar.

Hinzu kamen (zunächst rauschende) Tontechnik, Bildherstellung und andere Dinge, die ich vorher nie im Leben durchdacht hätte.
Aber ich kenne zum Glück tolle Menschen mit Ahnung und habe bei einem Stream-Test zu 100km Ende März alles noch mal ausprobiert.
DANKE hier auch an die Teilnehmer des Tests und den Helfern, wie Niklas und Benni.
Sogar das „Spiegeln“ von Zwift funzte irgendwann über den Umweg 2. Test-Account.

Und auch den Hinweis, mit der Musik aufpassen zu müssen, damit der Stream nicht wegen GEMA sofort blockiert wird, habe ich dankend im Vorfeld zur Kenntnis genommen.

Kadavertechnisch war u.U. nicht ganz so clever, mit meiner Frau gemeinsam den Monat vorher noch eine Stoffwechselkur durchzuziehen. 😉 Mein Kalorien-Haushalt war nämlich nach manchen Trainingsfahrten so tief im Keller, dass ich schon fast „Kreislauf“ bekam.

Umgekehrt war ich bei einem Zugspitz-Ultra „damals“ ähnlich im Kalorien-Defizit verfahren und hatte gute Erfahrungen damit gemacht. Das bestätigte sich dieses Mal auch wieder.

Leichter trainiert es sich halt auch leichter. 😉

Was ich nicht erwartet hatte, war die Tatsache, wie mich das ganze Projekt doch beschäftigte! Zum einen diese ganzen Unwägbarkeiten mit der Technik – auch die der Spendenhomepage, weil beispielsweise Paypal mal nicht ging – und zum anderen die der eigenen Psyche.

Denn in den 2-3 Tagen vorher – ich hatte zum Glück doch eine Woche Urlaub – war ich plötzlich ziemlich aufgeregt.
Und das kenne ich nicht mal so drastisch bei „echten“ Wettkämpfen.

Entweder man ist das gar nicht mehr gewohnt nach so viel Abstinenz von den realen Wettkampf-Veranstaltungen, oder es lag an dieser wohl vorhandenen Kombination der Verantwortung für die Stiftung, Spenden erbringen zu wollen und der eigenen zu erbringenden Leistung… Wobei ich das durch die anderen Events für die N2S eigentlich auch kannte.

In Gänze war die wirsche Suche nach neuen Kettenblättern und anderem neuen Material für das in die Tausende gekommene TRI-Bike im „Pain-Cave“ fast schon sachlich und unaufgeregt. Zu Holen war eh nichts in der Umgebung. („Komm im Juni wieder“)

Also weiterfahren auf der extrem ausgelutschten Erst-Kette vom geliebten Aero1.

Aber:
Rüdiger von Kellersprinter hatte mich noch bestens mit einem neuen KickR ausgestattet – und das Teil ist wirklich raketen-GEIL.
Rockt wie hulle und ist für mich tatsächlich noch mal ein Upgrade bei meiner nunmehr
3. Variante „Rollentrainer“. Schließlich will man sich ja pudelwohl fühlen vor so einem Brett.

Noch 3-4 nicht ganz geistreiche Trainingseinheiten – u.a. draußen mit Ginnsen & per Live-Schaltung mit Nikfred, aber sei`s drum. (180€ waren den Workout-Schmerz wert!)

Letzten (Kar-) Samstag, 3. April – war es dann soweit:

6 Uhr wach nach unruhiger Nacht – Espresso und ein kleines Frühstück in den Balch gehauen – ging es ab in den Keller, der netto schon 3 Wochen (!) meine sportliche Herberge war.
Ab hier waren zum Glück alle Rituale stimmig & griffig. Apfel TV anmachen, Schuhe an, Trikots, Gels, Handtücher, Elektro-Geräte… alles parat.

Über OBS schon mal den Stream vorbereitet, Glotze mit Nachrichten-Ticker an, alles auf Strom, meldete ich mich bei Zwift an…

Nachts hatte ich noch mein dort erstelltes (Info-) MeetUp gelöscht, weil mir niemand (inkl. Eric Min von Zwift) so wirklich zusichern konnte, ob ich dann alle Fahrer auf der Strecke sehen würde und so den Windschatten aller Fahrer*innen hätte nutzen können…

7:59 Uhr ging der wilde Ritt los… WATOPIA – Tempus Fugit – für 12-13 Stunden.
Und sie waren da! Zum Glück – die Helfer*innen, die ich über den Tag brauchen würde.

Jens-Uwe aka „Moppel macht mobil“, Tim Oldenburg, Oli Hinz und andere ZOOT`ler im Ohana-Style, später folgten Alex Heid mit grandiosem Support, Profi-Wasserträger „Specker“, Blacky Matze, Frank Groß und viele mehr – JA und auch diese ELA HABER, die selbst über 200km abgerissen hat und davon sicher über 150km an meiner Seite war. DANKE – der Hammer!!

Und natürlich der kurze Live-Stream mit Laufband-Weltrekordhalter FLOW Neuschwander nicht zu vergessen, der zunächst erst verträumt woanders in Watopia rumradelte und Insta-live-Videos drehte… Aber dann hatte er ja doch noch etwas Zeit & wir hatten gemeinsam Spaß.

(Und sich somit für meinen Ü 180km-Support zu seinem Laufband-Rekord revanchierte.)

Ich wusste vorher, KEIN Mensch hat (verständlicherweise) Bock, sich so einen ganzen Maazel-Tag live im Stream zu geben! – Es sei denn, man ist mein eigenes Kind wie Anni & Toni –
oder ist mit mir verheiratet und wartet im Wohnzimmer vielleicht auf eine Espresso – oder Getränkebestellung… 😉
Aber großartig anders ließ sich dieses „LIVE“ leider nicht anders anbieten. Sorry.

Und so konnten immerhin über 700 „Aufrufe“ bei YouTube es zumindest nicht lassen, mich ab 9:30 Uhr etwas anzufeuern, mich gequält zu sehen und zu hören oder einfach nur neugierig sein, was der Spinner denn da wieder so anstellt.

Oder bei ca. 9:20 Stunden vom Video zu sehen und mitzuleiden, welche NOT entsteht, wenn bei Kilometer 420 (!) der Avatar plötzlich seinen Dienst verweigert und weder WATT, noch Trittfrequenz oder Puls erkennt. Das war wohl die heikelste Phase des Tages, wenngleich auch nur rund 10 Minuten. Jana`s Gast-Avatar hatte zum Glück parallel auch keinen Bock mehr, den stehenden Maazel zu betrachten… 😉 Ach, scheiß` komplizierte Technik dieses Zwift…

Reminder für mich, falls ich so etwas noch mal mache:

  • Begleiter*innen zeitlich organisieren, damit immer 3-5 bei mir sind. (pusht auch den Schnitt)
  • GEMA-mäßig bessere Motivations-Musik suchen (konnte Saxo-Gedudel selbst nicht hören)
  • vielleicht etwas weniger schlabbern 😉 („Wie kannst Du dabei durchgehend reden??“)

Spaß beiseite – Wer sich das „Teil“ mal im Nachgang scrollend reinzieht, wird viele Anekdoten mit vielen Menschen hören, mit denen ich echt geile Sportveranstaltungen gefinisht habe im letzten Jahrzehnt. War auch zwischendurch für mich selbst etwas witzig, davon zu erzählen.

Denn – ganz wichtig – es hat motiviert!
Ich hatte in rund 13 Stunden bei knapp über 200 Watt KEIN einziges TIEF und
WIR ALLE haben mich gepusht, dass ich fast einen 39er-Schnitt in den Zwift-Avatar bzw. den Smarttrainer gepresst habe.
So macht Haxen glühen doch echt Bock und verdrängt hier und da Piene und/oder technische Wehwehchen… (siehe Strava)

Und NEIN – ich war tatsächlich NICHT Pinkeln! *lach* (gab viele Nachfragen dazu)

Und so waren der Konsum von rund 10 Litern Getränke inkl. 3 Espresso wohl umgewälzt auf die pure Verbrennung. (fast 9500kcal)

Das Allerwichtigste aber als genialer Abschluss, auch mit dem gewissen Quäntchen
Egal-Denken bzgl. „Trash und Grimme“:

Über 100% bzw. 5100 €uro habt ihr sagenhaften Menschen zusammengespendet!!!

UND DAS ZÄHLT!

Bzw. ist es ein mal mehr WERT, so etwas auf die Beine zu stellen und es abzureißen. Und ich würde es wieder tun. Oder für „meine“ Stiftung halbnackt auf einem Bein hüpfen oder Kopfstand als Stream anbieten… (Wen es nerven sollte – der soll halt` weggucken!) 😉


Inkl. allen Makeln und Problemchen –> Als „Hobby-Sportler eben… 😉

IHR habt es für mich zu einem supergelungenen Event gemacht & ich bin sehr sehr dankbar!
Ein real gefühlter Wettkampf mit PERFEKTER ZIELLINIE. Gekrönt mit Überraschungs-Heineken per „Flaschenpost“ vom verrückten Benni…

Mit vielen grandiosen Ideen, wie Stream-Zeigen bei meinen Eltern (Danke Schwager) – mit Zoom-Call der Äthiopien-Crew (Danke Benni x 10) – mit den Hope-Shirts von Lina – oder mit wahnsinnig bewegenden Worten per PN, Chat oder wie auch immer… ❤️
Oft hatte ich doch Pipi im Auge – vor allem, wenn meine Kids als „Wasserträger“ um die Ecke kamen! Oder mich die Spendensumme zum Schlucken brachte…

JEGLICHER SUPPORT war wichtig! Und bleibt mir im Herzen & immer in Gedanken!

Dafür brenne ich! & bin ein demütiger Elefant, der nicht vergisst.

Und werde mir auch weiter überlegen, wie WIR GEMEINSAM für die Stiftung wirken können… vielleicht ja schon 2022 oder 23 – mit dann 1000km in 24 Stunden… 😉
oder was auch immer…

DANKE FÜR ALLES – IHR SEID DER WAHNSINN! ❤️

In Liebe & Herzblut – gesund bleiben – Euer Maazel

PS: Nach rund 4000 selbst erbrachten Kilometern in 2021 wünsche ich schönen Weltgesundheitstag & bedanke mich abermals explizit bei:

Spender*innen: Oli, Finkle, Biggi, Tanja, Blacky, 1000Sassie, Thorsten, Christoph, Rüdiger, Mum & Dad, Specker, Nicky Goertzy, Winnie, Nicola, Sven Prae, Andi Schang, Manuela, Manu Oestr., Barbara, Nell, Brilli, den Links, Imitch, Lude, Manni, Ramona, Elli, Bommi, Monti, Chris, Pitti, Metel, den Hördis, Jörg, Steffi, Patti, Tom, Carsten, Schulze, Nicky`s Workout-Crew, Michael, Tom, Röhrich Sven, Tim, Henk, Sascha, Benni, Anja & Michi Gersmann, Tim, Babsi, Tim, Sussi, Närde, Kai, Fine, Lieblings-iaK, Carsten, David, Moppel, Lisa, Natascha, Lars, den Berlitz, Henkel Tom, Atze Pop, Lilly & Jonas, Nicky, den Neun Höfers, Tore für Neven, Frank, den Borrinks, Tobi, Jens, der Kutscherstube, Frank, Steph Kü, Hansi, Oma Regina, Anna, Kirsten, Jennifer, Dennis, Sveeen, Anke, Björn, Lars, Nico, Hoss, Bob, Carsten, Divad, Biggifredo 2, den Gielens, Mark, Andreas TRI, Jasmin K, Silke Matthias Hö, den Tönnies, den Halberstadts, Bob Ross, Casbaah, Markus, den Schulzes, Tom El., den Sadlers, Thorsten, Inka, Markus, Schwiemu, den Vajens, Sczimma, Dirk & Ingrid, Kristin, Mille, Sternhochdrei, Anton, Jasmin R., Alex H, den Schröders, Dörthe, Andre G, Mäxken aus Mengede und den vielen „anonymen“…

Mit-Zwifter*innen: Frank der Große, Alex Harrer, Oli, Moppel, Alex Heid, Matthias Höfer, Ela, Julian O Spokes, Specker, Jarrod Cooke, Kevin, Falk Berger, Robert, Tom Elpunkt, der Bastel, Brömmel Lisa, Matthias Temmel, Marcel Fuhrer, Joel Mcallister (selbst fast 500), Tim O, Blacky, Kolibri Künna, Ito, FLOW, Bello, Hayashi, Karl, Daniel, Soucy, Denny, Jeroen, Pawel, Andreas, Nick, Adnan, Darren, Mike, Graham, Tetsuo, Christoph Mü, Carina, Marc, Patra, Andrew, Rycor Ide on, Karin, Christina, Carlo Fucci, Stewart & alle anderen Tempus-Fugit-Rocker*innen…